In früheren Zeiten, als noch Getreide angebaut wurde, hatte die Mühle eine besondere Bedeutung, da das Korn selbst zu Mehl verarbeitet werden konnte und nicht zum Müller gebracht werden musste. Der Telfnerhof war ein Selbstversorgerhof und das Getreide hatte einen hohen Stellenwert in der Ernährung von Mensch und Tier. Zwei mal jährlich wurde Brot gebacken, dieses musste dann ausreichen. Die Hauptgetreideart war Roggen, mit ihm wurde hauptsächlich Brot gebacken. Für die Menschen wurde noch Weizen und Buchweizen angebaut, aus denen ´plentene´ und ´woazene´ Knödel gemacht wurden, Gerste und Hafer wurde als Nahrungsmittel für die Tiere angebaut. 

Der letzte große Umbau der Mühle fand 1873 statt, es wurden jedoch Bauelemente gefunden, die eine Datierung des Jahres 1773 aufweisen. Unsere Mühle wurde mit Wasserkraft angetrieben, eine Druckleitung führte das Wasser aus dem Teich zur Turbine, die den Mühlstein antrieb. In Folge der Abwanderung der Arbeitskräfte in die Städte konnte der Getreideanbau nicht mehr fortgeführt werden. Nachdem die Mühle seit 40 Jahren nicht mehr in Betrieb war und dem Verfall geweiht war, beschlossen wir, dieses besondere Stück unserer Hofstelle behutsam zu sanieren und als Wohnmöglichkeit neu zu beleben.